Von der Gewalt der Stille
Gelebte Ökumene in der lutherischen "St. Johannes-Gemeinde" in Limburg
Die Postmoderne ist eine Blasphemie gegen die göttliche Stille. Vom Morgen bis zum Abend und sogar in der Nacht haben Stille und Ruhe kaum noch eine Daseinsberechtigung. Das Drama der heutigen Welt kann nirgends besser erfasst werden, als in der Heftigkeit des Lärms.
Einen Kontrapunct dazu bildete die „Abendstunde“, zu der weiland in die Kapelle der Selbständigen Evangelischen Lutherischen „St. Johannes-Gemeinde“ In der Erbach zu Limburg eingeladen war. Sehr viele Besucher waren gekommen.
Mit angemessener Musik und Literatur aus mehreren Jahrhunderten machten Dr. Eberhard Dielmann (Rezitation), Dr. Friedemann Hedrich (Querflöte) und erstmals das „collegium cantorum selciensis“ - ihm gehören Vokalisten aus mehreren Konfessionen an - unter der Leitung von Frank Sittel, der auch die Orgel spielte, auf die „Gewalt der Stille“ in besonderer musikalischer und künstlerischer Weise aufmerksam.
Ein bemerkenswertes Kriterium dieser abendlichen Stunde war der konsequente Verzicht auf jedwede Beifallsäußerung – heutzutage ungewohnt, aber wohltuend für Geist, Gemüt und Seele.
Frank Sittel