Eine Woche voll meditativer Gesänge, cooler Gespräche und Taizé-Twister

Taizé Rückblick

Sommerferienreif und mit Neugierde auf den Ort, an dem so viele Jugendliche aus ganz Europa zum Beten zusammenkommen, ging es am Sonntag, den 6. Juli, los nach Taizé: Die beiden Kleinbusse waren bis oben hin gefüllt mit Zelten, Isomatten, Rucksäcken –und mit an Bord 12 Jugendliche bzw. junge Erwachsene aus gefühlt allen Teilen des Bistums.

Taizé, ein kleiner Ort in Burgund/ Frankreich, ist bekannt für seine christlich-ökumenische Gemeinschaft von Brüdern. Jugendliche aus aller Welt kommen hier zusammen und beten, singen, sprechen über den Glauben und chillen natürlich. Neben vielen Deutschen lernten wir während unserer Woche dort Jugendliche aus den USA, Frankreich, Spanien, Schweden, Slowenien und den Niederlanden kennen. In internationalen Kleingruppen tauschten wir uns über den Glauben und die Beziehung zu Gott aus: Viele beschäftigte, dass sie daheim als „komisch“ angesehen werden, wenn sie sagen, dass sie gläubig sind.

Ilvy aus Hannover erzählte, dass sie schon ab und zu Zweifel an Gott hätte, aber nie an Jesus. Für Anna aus Leipzig ist an ihrem christlichen Glauben besonders wichtig, im Alltag anderen zu helfen. Beeindruckt hatte alle aus unserer Kleingruppe, wie viele andere Jugendliche und Erwachsene in Taizé von ihrem Glauben überzeugt sind und ihn nach außen zeigen. Das lasse sich auch daran sehen, dass alle so freundlich zueinander sind, meinte Enja aus den Niederlanden.

Neben den Gesprächen über Gott und die Welt spielten wir aber auch jede Menge Spiele – nach dem Shaker Game, Story of my big, big pony und Chicken Run fragten sich manche von uns schon, ob hier nicht heimlich was ins Essen gegeben wird, weil wir bei jedem noch so peinlichen Spiel (einmal mussten wir gackernd wie ein Huhn 200 Jugendliche umrunden) mit Begeisterung mitmachten. Unvergessen auch Taizé-Twister: Alle stehen auf einer dreieckigen Bank. Eine*r beginnt und berührt mit seinem*ihren Fuß den Fuß der Person vor ihm*ihr. Mit diesem Fuß muss nun die Person einen Fuß der nächsten Person berühren, die wiederum dasselbe tun muss. Hört sich easy an? Ja nee…

Neben den Treffen in den Kleingruppen stand morgens, mittags und abends eine Gebetszeit mit den berühmten Gesängen von Taizé an: 1300 Menschen suchten sich eine halbwegs bequeme Position auf dem Teppich-Boden, die Brüder in weißen, weiten Gewändern schritten herein und dann begannen die meditativen Gesänge in wohltuender Vielstimmigkeit und gefühlt jeder Sprache des europäischen Kontinents. Die perfekte Atmosphäre, um zur Ruhe zu kommen und unangenehme Dinge zu verarbeiten, die man*frau sonst im Alltag gerne beiseiteschiebt. Eine Teilnehmerin erzählte uns im Gespräch, dass es ihr im vergangenen Jahr ziemlich schlecht gegangen ist aufgrund zerbrochener Freundschaften, Stress mit den Eltern und schlechter Noten. Die Woche in Taizé hätte ihr dabei geholfen, diese schmerzhaften Themen zu verarbeiten.

Ob beim Essenausgabe-Dienst, in der Kleingruppe oder beim Toiletten-Putzen: Es ist in Taizé wirklich nicht schwer, neue Menschen kennenzulernen. Wem das noch nicht genug Gelegenheiten waren, der konnte abends ins Oyak gehen, wo einiges geboten war: An einem Abend brachte eine niederländische Gruppe allen, die wollten, unter Begleitung von Akkordeon und Mundharmonika Volkstänze bei. An einem anderen Abend zeigten Gruppen Showeinlagen und so kamen wir in den Genuss nigerianischer Tänze, einer kabarettistischen Gesangseinlage und eines spontan entstandenen Chores, zusammengesetzt aus 5 verschiedenen asiatischen Nationalitäten. 
Nach einer bewegenden Woche und mit selbst gemalten Henna-Tattoos ging es am Sonntag, den 13. Juli, etwas müde zurück in die Heimat. Vielen Dank allen, die mitgefahren sind! 

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