Weltmissionssonntag 2024: Die Stimme der Frauen hören
"Meine Hoffnung, sie gilt dir"
(Ps 39,8)
Unter dem Leitmotiv „Meine Hoffnung, sie gilt dir“ lenkt missio im Monat der Weltmission 2024 den Blick auf die pazifische Inselwelt Melanesiens, nordöstlich von Australien. Eine Region, in der die Menschen die Folgen des Klimawandels deutlich spüren. Steigende Meeresspiegel lassen Küsten erodieren. Die eigene Heimat droht zu versinken. Salzwasser dringt ins Landesinnere, zerstört Nutzpflanzen und Trinkwasservorräte. In der Aktion zeigt missio, wie sich vor allem Frauen für eine Zukunft auf den Inseln engagieren und welche Rolle die Kirche dabei spielt.
Geschichten des Mutes und der Hoffnung
Im Rahmen der Aktion zum Weltmissionssonntag am 27. Oktober 2024 stellt missio Beispiele von Frauen vor, die trotz geschlechterspezifischer Ungerechtigkeiten nicht in der Opferrolle verharren. Ein beeindruckendes Beispiel ist Helen Hakena, Aktivistin und Präsidentin der katholischen Frauengemeinschaft von Bougainville. Auf dem Aktionsplakat ist sie am Strand vor ihrem Haus zu sehen. Die toten Bäume zeugen davon, dass hier einmal festes Land war. Sie steht auf dem Grundstück des Hauses ihres Sohnes, das schon vom Meer verschlungen wurde. Trotz der schrecklichen Erlebnisse während des Bürgerkriegs hat sie nie aufgegeben und setzt sich unermüdlich für Frieden und Respekt gegenüber den Frauen Ozeaniens ein. „Nichts wünsche ich mir mehr, als dass in den Häusern Frieden herrscht und die Männer die Frauen Ozeaniens respektieren“, sagt sie. „Wir können diese Probleme überwinden, indem wir solidarisch zusammenarbeiten“.
Solidarität und Unterstützung
Die Kollekte am Weltmissionssonntag, in diesem Jahr am 27. Oktober 2024, ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den ärmsten Diözesen der Welt. Die Spenden unterstützen nachhaltige Hilfe dort, wo die Not am größten ist.
Ein Erklärfilm unter www.missio-hilft.de/erklaer-film zeigt, wie die Aktion funktioniert und welchen Weg die Spenden nehmen.
Das Aktionsplakat mit dem Leitwort “Meine Hoffnung, sie gilt dir!” aus Psalm 39 zeigt Helen Hakena, die katholische Präsidentin der „Catholic Women‘s Association of the Catholic Diocese of Bougainville“ am Strand vor ihrem Haus in Bougainville Papua-Neuguinea. Die toten Bäume zeugen davon, dass hier einmal festes Land war. Sie steht auf dem Grundstück des Hauses ihres Sohnes, das schon vom Meer verschlungen wurde. Die Bewohner fühlen sich durch den Anstieg des Meeresspiegels und den Klimawandel massiv bedroht. Anbauzeiten werden immer unberechenbarer, Ernteausfälle durch zu viel Regen oder zu große Trockenheit. Die Ernährungsunsicherheit wächst.
Hakena ist eine der bekanntesten Frauenaktivistinnen und Friedensstifterinnen in Ozeanien. Sie entstammt aus einer der matrilinearen Volksgruppen in Bougainville (PNG). Sie ist zudem die Clanführerin ihrer Volksgruppe. Nachdem in der Region Bougainville jahrelang Bürgerkrieg geherrscht hatte, spielte sie im Friedensprozess zusammen mit weiteren kirchlich organisierten Frauen eine bedeutende Rolle. Der auf ihrem Kleid abgebildete Paradiesvogel ist das Wappentier Papua-Neuguineas.
Der Klagepsalm, dem das biblische Leitwort entnommen ist, schlägt eine Brücke von der herausfordernden Lebenssituation der Menschen und besonders Frauen in der Beispielregion zu denjenigen, an die sich die Aktion zum Weltmissionssonntag in Deutschland wendet.
Der Psalm erinnert daran, dass das Leben kostbar ist und wir unsere Zeit klug nutzen sollen. Er thematisiert die existentielle Unzulänglichkeit des Menschen, gefangen zwischen Wollen und Tun. Zugleich drückt er die Hoffnung aus, dass aus der Verzweiflung Verwandlung werde, weil Gott in der Verzweiflung gegenwärtig ist. Gott, der unser Schreien hört und uns den Weg mit dieser Schöpfung in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit zeigt.
Historischer Hintergrund
Der Weltmissionssonntag geht auf das Werk der Glaubensverbreitung zurück. Pauline Jaricot organisierte 1818 erste Kollekten für Missionen in Übersee. Ihr Engagement führte 1822 zur Gründung eines Missionsvereins, der die Mission durch Gebet und regelmäßige Spenden unterstützt. Papst Pius XI. rief 1926 erstmals den Weltmissionssonntag aus, um die vielen missionarischen Initiativen besser zu koordinieren.
Heute wird der Weltmissionssonntag in rund 100 Ländern begangen und unterstützt die pastorale und soziale Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Diözesen der Welt. In Deutschland wird die Aktion von missio Aachen und missio München organisiert.