Spende für die Bärenherz Stiftung


LIMBURG | Große Freude für die Bärenherz Stiftung: Die Katholische Erwachsenenbildung Limburg und Wetzlar, Lahn-Dill-Eder (KEB) und das Bestattungshaus Kirchberg haben eine Spende übergeben, die im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zur Trauerkultur gesammelt wurde. Bei der Übergabe in der Geschäftsstelle des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Limburg bedankten sich die Verantwortlichen herzlich für die Unterstützung. „Jede Spende hilft uns, schwer erkrankte Kinder und ihre Familien zu begleiten und ihnen ein wenig Entlastung zu schenken“, erklärte Martina Blümling. Sie ist eine von drei Dutzend ehrenamtlichen Kinderhospizbegleiterinnen und -begleitern, die in Limburg und Umgebung Familien mit schwerstkranken Kindern betreuen.
Leben und lachen
„Viele denken, es geht bei der Begleitung der Betroffenen nur ums Sterben. Dabei geht es viel mehr ums Leben“, betonte Blümling und berichtete von ihrer Arbeit in Familien. Eltern von schwerstkranken Kindern stehen unter enormer emotionaler und organisatorischer Belastung. Sie müssen die intensive medizinische Versorgung und Betreuung bewältigen, während sie gleichzeitig versuchen, ihren eigenen Gefühlen von Angst, Hilflosigkeit und Trauer Raum zu geben. Auch Geschwisterkinder brauchen besondere Begleitung. Sie erleben die Erkrankung hautnah mit, spüren die Sorgen der Eltern und müssen häufig zurückstecken. Ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle geraten dabei leicht in den Hintergrund. Gleichzeitig sind sie mit Ängsten, Unsicherheiten und der Frage konfrontiert, wie sich ihr Leben verändern wird. Deshalb sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von Bärenherz einfühlsam an ihrer Seite. Bei gemeinsamen Unternehmungen können die Geschwister Momente der Unbeschwertheit erleben. „Wir lachen mehr miteinander, als dass wir weinen“, beschrieb die Kinderhospizbegleiterin den Alltag ihrer Tätigkeit.
Veranstaltungsreihe zur Trauerkultur machte Spende möglich
Zusammengekommen ist die Spendensumme von 313 Euro durch eine dreiteilige Reihe zur Trauerkultur, die Ende 2024 in Kooperation der KEB mit dem Bestattungshaus Kirchberg stattfand. Der Eintritt war frei, doch eine Spendendose lud die Teilnehmenden dazu ein, Bärenherz zu unterstützen. „Zu wissen, dass wir mit unserem Tun dazu beitragen können, betroffenen Kindern und ihren Familien Trost und Unterstützung zu schenken, macht uns sehr dankbar“, sagte Katharina Höhler, Inhaberin von Bestattungen Kirchberg Geschwister Ehmann.
Die Veranstaltungsreihe beleuchtete unterschiedliche Facetten des Abschiednehmens: Birgit Rutz von Hope’s Angel sprach über die Begleitung von Familien, die ihr Kind während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verlieren. Der Medizinethiker Prof. Dr. Giovanni Maio plädierte für einen achtsameren Umgang mit Verletzlichkeit und Sterben in der modernen Medizin. Zum Abschluss stellte der Soziologe Matthias Meitzler die Frage, wie digitale Avatare und künstliche Intelligenz die Trauerkultur verändern könnten.
Nicht alleine
Die Veranstalterinnen der KEB zeigten sich erfreut über die große Resonanz auf die Reihe und das Engagement der Teilnehmenden. „Die vielen intensiven Gespräche – direkt am Abend der Veranstaltung oder auch noch Wochen danach - haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit Trauer und Abschied auseinanderzusetzen. Dass dabei auch eine Spende für Bärenherz zusammengekommen ist, freut uns besonders“, so Annette Krumpholz, Ko-Leiterin der KEB in Limburg. Ihre Kollegin in der Leitungs-Doppelspitze, Simone Schupp, ergänzte: „Die Spende ist ein Zeichen dafür, dass Empathie und Hilfsbereitschaft in schwierigen Zeiten wertvolle Stützen sein können und eng miteinander verbunden sind. Wir freuen uns, wenn wir positive Spendenbereitschaft mit unseren Themen unterstützt haben. Ein Gefühl der Dankbarkeit, sich auch mit dem oft schwierigen und höchst individuellen Themenfeld von Tod und Trauer auseinander zusetzen, war an allen Abenden spürbar.“
Hintergrund:
Die Bärenherz Stiftung fördert Einrichtungen für Familien mit Kindern, die unheilbar erkrankt sind und eine geringe Lebenserwartung haben, insbesondere Kinderhospize. Derzeit sind das die Kinderhospize Bärenherz in Wiesbaden und Leipzig. Die Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste von Bärenherz begleiten im Umkreis von etwa 50 Kilometern rund um Wiesbaden und Limburg betroffene Familien in ihrem Alltag: Eltern, Geschwister und weitere Angehörige erhalten hier individuelle Hilfe. Da ein Großteil der Arbeit spendenfinanziert ist, zählt jede Zuwendung.
Weitere Information: www.baerenherz.de