Pflege in Verantwortung
Die Veranstaltungsreihe thematisiert das Ethos der Krankenpflege. In Auseinandersetzung mit geschichtlichen Erfahrungen sowie anhand ausgewählter Biographien wird die hohe Verantwortung von Menschen, die in der Pflege tätig sind, in den Mittelpunkt gestellt. Dabei wird u. a. die Bedeutung des jeweiligen weltanschaulichen und gesellschaftlichen Kontextes in den Blick genommen.
Im Folgenden finden Sie vier Termine mit kurzen Informationen aufgeführt.
Dienstag, 11. Juni 2024, 19:30 Uhr - Kosten 5,00 € pro Person
Geschichtliche Aspekte der Pflege-Ethik
Pflege ist wohl so alt wie die Menschheitsgeschichte selber. Die Geschichte der Krankenpflege wird dabei beeinflusst von einem sich entwickelnden Menschenbild, einer damit verbundenen Ethik, von Religionen, den Naturwissenschaften also der gesamten Breite der Kulturwissenschaften.
Die Pflegegeschichte verläuft dabei aber nicht kontinuierlich vom Niederen zum Höheren oder vom Einfachen zum Komplexen. Durch ihre soziale Bedingtheit weist die Geschichte der Krankenpflege den für die Sozialgeschichte der Menschheit in den unterschiedlichsten Epochen und Lebensräumen typische Wechsel von Vervollkommnung und Niedergang, von Stagnation und Fortschreiten, von Bewahren und Irrwegen aber auch von bewährter Tradition auf.
In dem Vortrag werden die wichtigsten Katalysatoren der Pflegegeschichte angerissen und auch die schwarze Seite der Pflege thematisiert.
Treffpunkt
Forey Theodora Konitzky Akademie, Badehaus 5, Nördlicher Park 5, 61231 Bad Nauheim
Anmeldung
bis 04.06.2024 unter 0641 73471 oder keb.oberhessen@ bistum-mainz .de
Dozent Dr. Dirk Richhardt
Dr. Dirk Richhardt hat nach seiner Promotion 2001 in Neuerer Geschichte lange beruflich in Kirche und Diakonie gearbeitet. Zur Zeit ist er Mitarbeiter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel bzw. Berlin. Hier ist er zuständig für die Stiftung des Volksbundes und ist Leiter des Marketings. Er ist u. a. Mitglied der Historischen Kommission für Hessen in Marburg, Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission im Verein für hessische Geschichte und Landeskunde sowie Mitglied im Förderverein Gedenkstätte Hadamar.
Mittwoch, 19. Juni 2024, 11:00 - 17:30 Uhr - Kosten 20,00 € pro Person
Exkursion zur Euthanasie-Gedenkstätte in Hadamar
Dieser internationale Ort des Gedenkens erinnert an die Verfolgten der nationalsozialistischen “Euthanasie“. Fast 15.000 Menschen wurden von 1941 bis 1945 in der damaligen Tötungsanstalt Hadamar ermordet. Hierzu gehörten psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung jeden Alters und Geschlechts. An deren Ermordung waren auch Pflegekräfte aktiv beteiligt.
- Nach einem ca. zweistündigen geführten Rundgang durch die Gedenkstätte findet am Nachmittag im Gemeindesaal der Katholischen Pfarrei St. Johannes Nepomuk ein
- Workshop von 14:30 - 17:30 Uhr mit dem Titel „Wir hatten ja keine Verantwortung“ statt, der anhand von ausgewählten Biografien die Haltung und moralische Verantwortung des Pflegepersonals in den Tötungsanstalten der sog. T4–Aktion der Nationalsozialisten in den Blick nimmt.
Für Anreise und Verpflegung sind die Teilnehmenden selbst verantwortlich.
Treffpunkt
10:30 Uhr am Eingang zur Gedenkstätte Hadamar, Mönchberg 8, 65589 Hadamar
Anmeldung
bis 12.06.2024 unter 06433 881-42 oder keb.limburg@ bistumlimburg .de
Referentin Annegret Schneider
Begleitet wird die Exkursion durch Annegret Schneider aus Mücke.
Die diplomierte Heilpädagogin hat als Lehrerin an der Fachschule für Sozialwesen in Lauterbach jahrelang Gruppen im Rahmen der Erzieher:innen-Ausbildung bei Studientagen in Hadamar begleitet.
Dienstag, 25. Juni 2024, 19:00 Uhr - Kosten 5,00 € pro Person
Bik(k)ur Cholim = Der Krankenbesuch
Geschichte jüdischer Krankenpflege
Frau Dr. Birgit Seemann richtet den Blick auf die Geschichte jüdischer Krankenpflege in Frankfurt am Main und damit v. a. auf jüdische Pflegeeinrichtungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie auf einzelne Personen, die aufgrund ihrer Haltung und ihrem entsprechenden pflegerischen Handeln auch heute noch als Vorbild für viele in der Pflege Tätige dienen können.
Der Vortrag beleuchtet ausgewählte Biografien jüdischer und christlicher Pflegender, vor allem die von Meta Conrath, entlang der interessanten Seminar-Fragen. Dies wären neben Meta Conrath z. B. deren Oberin Minna Hirsch, Mitbegründerin der beruflichen jüdischen Krankenpflege.
Eingehen wird sie zudem auf das jüdische Pflegeheim Gumpertz‘sches Siechenhaus (1888-1941) in Frankfurt am Main mit seinem vorbildlichen interkonfessionellen Pflegeteam Oberin Rahel Seckbach (jüd.), Schwester Franziska Fleischer (kath.) und Frieda Gauer (ev.).
Ort
Forey Theodora Konitzky Akademie, Badehaus 5, Nördlicher Park 5, 61231 Bad Nauheim
Anmeldung
bis 18.06.2024 unter 06433 881-42 oder keb.limburg@ bistumlimburg .de
Referentin Dr. Birgit Seemann
Dr. Birgit Seemann ist Sozial- und Politikwissenschaftlerin und gehört zu den ersten Forscherinnen zum Thema Staat und Gender in der Bundesrepublik. Hierzu promovierte sie auch an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2006 arbeitet sie an dem von ihr mitaufgebauten Forschungsprojekt Jüdische Pflegegeschichte an der Frankfurt University of Applied Sciences mit der bundesweit einzigen Website zur Sozialgeschichte der jüdischen Krankenpflege in Deutschland.
Dienstag, 2. Juli 2024, 19:30 - 21:00 Uhr - Kosten 5,00 € pro Person
Handle with Care
Christliche Impulse zur Care-Ethik
Pflegenotstand, Pflegeversicherung, Pflegekräftemangel …
Viele gesellschaftliche Debatten drehen sich um das wichtige Feld der Kranken- und Altenpflege. Dabei geht es auch um grundsätzliche Fragen:
- Wie gehen wir mit Menschen in Lagen der Bedürftigkeit um?
- Wie geht unsere Gesellschaft mit Menschen um, die sich beruflich oder in ihrem privaten Umfeld der Pflege und Fürsorge anderer verschrieben haben?
Aus christlicher Sicht sind damit auch Fragen zum Menschenbild, zum Verständnis menschenwürdigen Lebens eröffnet. Nicht zuletzt wird die Dimension des christlichen Gottesbildes berührt, steht in dessen Zentrum doch die Geschichte von der „Menschwerdung Gottes“, vom Eingehen Gottes in menschliche Bedürftigkeit und Verletzlichkeit. Der Vortrag schlägt vor diesen Hintergründen Brücken von der Ethik der Pflege zu Grundlagen christlichen Glaubens.
Ort
Forey Theodora Konitzky Akademie, Badehaus 5, Nördlicher Park 5, 61231 Bad Nauheim
Anmeldung
bis 25.06.2024 unter 0641 73471 oder keb.oberhessen@ bistum-mainz .de
Referent Professor Dr. Ansgar Kreutzer
Professor Dr. Ansgar Kreutzer war u. a. zwischen 2017 - 2019 Theologischer Berater des Zukunftsweges der Diözese Linz (Österreich) „Kirche weit denken“. Seit 2017 hat er als Universitätsprofessor den Lehrstuhl für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Zudem vertritt er die Justus-Liebig-Universität Gießen im Hessischen Forum für Religion und Gesellschaft und ist Sprecher des Akzentbereichs Theologie(n), Diversität, Gesellschaft.
Veranstalter
Katholische Erwachsenenbildung Limburg und Wetzlar, Lahn-Dill-Eder
Franziskanerplatz 3
65589 Hadamar
Telefon: 06433 881-42
E-Mail: keb.limburg@ bistumlimburg .de
Internet: www.keb-limburg.de/limburg-wetzlar
Facebook: www.facebook.com/keb.bistumlimburg
Katholische Erwachsenenbildung Oberhessen
Nordanlage 51
35390 Gießen
Telefon: 0641 73471
E-Mail: keb.oberhessen@ bistum-mainz .de
Internet: www.bistummainz.de/bildung/keb/oberhessen
Facebook: www.facebook.com/KatholischeErwachsenenbildungBistumMainz
Kooperation
Religionspädagogisches Amt in der Region an der Lahn
Theodora Konitzky Akademie gGmbH, Bad Nauheim
Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit Wetterau
Die Akkreditierung bei der Lehrkräfteakademie wird beantragt.