Advent
Im Advent, im Advent
ist ein Licht erwacht,
und es leuchtet und es brennt
durch die dunkle Nacht.
So beginnt ein bekanntes Kinderlied der Adventszeit. Ich selbst kenne es schon aus Kindertagen und immer, wenn ich es heute mit Kindern in einer unserer KiTas oder bei Familiengottesdiensten singe, überkommt mich ein Gefühl von kindlicher Freude, und ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, als ich Kind war, in der meine Eltern durch Kleinigkeiten diese Zeit für mich besonders gemacht haben.
Da ist die Erinnerung an den Adventskalender, an die Vorfreude, jeden Tag ein weiteres Türchen zu öffnen, hinter dem sich oft kleine Zettelchen verbargen, die meine Mutter mit Zeilen versehen hatte, was an diesem Tag als besondere Zeit angedacht war.
Da war ein Kinobesuch dabei, ein Ausflug ins Schwimmbad, das gemeinsame Basteln oder Backen von Plätzchen. Scheinbare Kleinigkeiten wurden für mich zu den schönsten Momenten meiner Kindheit. Was ich immer spüren durfte, war die Bereitschaft meiner Eltern, sich bewusst Zeit für uns als Familie zu nehmen.
Heute als Erwachsene weiß ich, dass das für meine Eltern damals, beide berufstätig, wohl nicht immer leicht war, sich die Zeit freizuschaufeln, aber ich hatte nie das Gefühl, dass meine Eltern gestresst waren. Im Gegenteil, bis heute schwingt da ein Gefühl von Leichtigkeit, Heimat und Geborgenheit mit, wenn ich mich daran zurückerinnere.
Und das zu Beginn erwähnte Lied bringt mich jedes Mal in diese Zeit der Unbeschwertheit zurück und lässt mich mitten im Stress des Alltages einen Moment des Glücks empfinden.
Der Advent, er ist die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest, auf die Geburt Gottes als Mensch in dieser Welt. In dem Alltagstrott vergessen wir oftmals, auf welch besonderes und einzigartiges Ereignis, Geschenk von Gott, wir uns vorbereiten.
Wo wir als Kinder noch unbeschwert waren und uns über Kleinigkeiten und die besondere Zeit des Advents gefreut haben, ist oftmals heute nur noch Last, Stress und Frust zu spüren.
Das Lied geht dann weiter mit den Worten „Seid bereit! Seid bereit!“. Es ist eine Aufforderung, sich für Gott in unserem Leben bereitzumachen.
Die Momente, die wir in unserer Kindheit erlebt haben, waren äußere Zeichen, um auf das vorzubereiten, was an Weihnachten kommen wird. Scheinbare Kleinigkeiten, die uns innerlich auf das vorbereitet haben, was wir an Weihnachten erfahren dürfen.
Mag der Zauber dieser Zeit vielleicht im Laufe der Jahre abgeebbt oder verloren gegangen sein, so lädt uns Gott doch jedes Jahr aufs Neue dazu ein, sich auf ihn vorzubereiten und sich auf ihn einzulassen.
Daher möchte ich Sie einmal dazu einladen, in dieser Adventszeit immer mal wieder etwas von der kindlichen Freude zu empfinden, sich zu öffnen für das Schöne. Auch wenn manches Schwere in unserem Leben vorherrscht, wollen wir doch auch einander dieses Licht der Vorfreude auf das Weihnachtsfest schenken.
Vielleicht nehmen wir uns bewusst Zeit für unsere Mitmenschen, treffen uns mit unseren Freunden, verbringen Zeit mit unserer Familie und suchen die Gemeinschaft mit Gott und dem Nächsten in Gottesdiensten.
Hierzu gibt es gerade im Advent eine Reihe von Angeboten, die Sie auf unserer Internetseite finden.
Im Namen des gesamten Pastoralteams wünsche ich Ihnen eine lichterfüllte, stressfreie und freudenreiche Adventszeit und bleibende Momente der Nähe Gottes.
Katharina Kunkel
Pastoralreferentin